Der Unterstützerkreis Asyl Pappenheim/Solnhofen konnte nun im Herbst endlich, auf Grund der Corona Situation einige Zeit verzögert, die „neuen“ Bürgermeister der Stadt Pappenheim, Florian Gallus und der Gemeinde Solnhofen, Tobias Eberle zum Kennenlernen und zur Vorstellung seiner Tätigkeiten in das K14-Haus in Pappenheim einladen.

IMG 20210907 191905 kDie Ehrenamtskoordinatorin der beiden Gemeinden, Ellen Glöggler freute sich, dass ein Treffen nun endlich persönlich stattfinden konnte und stellte den Anwesenden die vielfältigen Aufgaben wie z.b. Alltagsbegleitung, Deutschkurse, Hausaufgabenbetreuung und Aktionen des Unterstützerkreises, wie den Schwimmkurs für Kinder und Frauen, interkulturelles Kochen, die Teilnahme an Märkten, das Musikfest und vieles mehr vor. Dabei wurde auch auf die Herausforderungen bei der Unterstützung vor Ort für die Ehrenamtlichen eingegangen, die mit der Zeit an Komplexität zugenommen haben. Dies machte vor einigen Jahren die Ehrenamtskoordination nötig, mitfinanziert zunächst von den Kommunen dann vom Bund über das Diakonische Werk, um den ehrenamtlichen Helfern eine Organisationshilfe und Schnittstelle bei deren Aufgaben zu schaffen.

Die anwesenden Ehrenamtlichen berichteten den Bürgermeistern von ihren Erfahrungen.

Christa Dechant über die Hausaufgabenbetreuung, die seit mehreren Jahren nun fest etabliert von einigen Frauen in Pappenheim mit großem Einsatz ehrenamtlich durchgeführt wird, um die Kinder bei ihrem Fortkommen in der Schule intensiv zu unterstützen. Es wurde die Situation in den Schulen und Kindergärten angesprochen. Dazu gab Christa Seuberth, ehemalige stellvertretende Schulleiterin der Grundschule Pappenheim/ Solnhofen einen Einblick in den Schulalltag. Sie berichtet von den Schwierigkeiten der Pädagogen, die mit Kindern arbeiten müssen, die teilweise keine Deutschkenntnisse haben, traumatisiert, und oft ohne Hilfe von außen und innerhalb der Familie sind. Dabei sind viele Lehrkräfte in der Schule und auch die Erzieherinnen in den Kindergärten schwer gefordert. Dies können die Damen der Hausaufgabenbetreuung ebenfalls bestätigen.

Wolfgang Sachse stellte die von ihm betreute Homepage des Unterstützerkreises vor. Es gibt einen öffentlichen Bereich auf den jeder zugreifen kann und einen internen Bereich, der nur für die Mitglieder des Unterstützerkreises zum Informationsaustausch zugänglich ist. Für Interessierte:

www.unterstuetzerkreis-asyl.pappenheim24.de

Ute Grimm, die sich intensiv bei der Alltagsbegleitung der Geflüchteten engagiert, erzählte, dass die Probleme bei der ehrenamtlichen Arbeit mit der Verweildauer der Menschen nicht geringer sondern umfangreicher werden. Wohnungssuche, Jobsuche und viele Behördenangelegenheiten überfordern nicht nur die Asylsuchenden sondern oft auch die Helfer, die dann die Ratsuchenden zu den zuständigen Sozialverbänden schicken müssen. Die Flüchtlings- und Migrationsarbeit läuft in Bayern hauptamtlich über soziale Wohlfahrtsverbände und ist begleitet von einem guten Miteinander der ehren- und hauptamtlichen Kräfte. Leider musste dort in den letzten Jahren immer mehr Personal eingespart werden, da sich die Zuweisungen des Staates auf Grund der geringeren Flüchtlingszahlen stark reduziert haben.

In unserem Landkreis ist, neben dem Haus für geflüchtete Frauen in Kattenhochstatt nur noch ein Flüchtlings- und Integrationsberater  (FIB)der Diakonie für eine Vielzahl von Geflüchteten zuständig. Den Menschen aus dem Landkreis bleibt nur noch diese Stelle im Büro in Weißenburg als Anlaufstelle, die sich vor Beratungsbedarf kaum retten kann.

Alle Anwesenden sind sich einig, dass ohne ausreichende Mittel und dauerhaftes Engagement der Ehrenamtlichen eine sinnvolle Integrationsarbeit nicht geleistet werden kann.

Beide Bürgermeister zeigten sich beeindruckt von der umfangreichen Arbeit und Unterstützung, die die Ehrenamtlichen in beiden Kommunen leisten und sagten, wie auch schon ihre Vorgänger, ihre volle Unterstützung zu.

Frau Glöggler freute sich über die zugesagte Unterstützung und die zukünftige Zusammenarbeit mit den beiden Bürgermeistern und dankte allen Anwesenden für ihr Kommen.

Wenn sich jemand für eine Mitarbeit im Unterstützerkreis interessiert, kann er sich jederzeit über die Homepage informieren und/oder sich direkt bei Frau Ellen Glöggler 0160/91546802 melden.